Die Vorbereitungen in den letzten Wochen verliefen relativ ruhig und ohne viele Schwierigkeiten. Unsere Visa für den Iran bekamen wir nach einer elektronischen Anmeldung im Konsulat in München ausgehändigt. Das Visum wird nicht in den Pass gestempelt oder geklebt, sondern man erhält es als separates Schreiben. Bei der Ein- und Ausreise wird auch nur dieses Schreiben gestempelt. Ein sehr umsichtiges Verhalten der iranischen Behörden, denn ein iranischer Stempel im Pass kann in bestimmten Ländern zu einer Einreiseverweigerung führen, so zum Beispiel in die USA.
Unsere geplante Reiseroute wird auch immer konkreter. Zunächst wollen wir mit der Fähre von Ancona nach Griechenland übersetzen und anschließend die Türkei einmal bis zum iranischen Grenzübergang Maku durchqueren. Von dort fahren wir weiter über Takestan nach Ghom und Isfahan. Im weiteren Verlauf möchten wir dann Yazd, Kerman, Bam, Persepolis, Shiraz, Gachsaran, Schuschtar, Andimeshk, Kermanshah und Sanandadsch besuchen.
Das größte Hindernis, oder sagen wir mal das größte Sicherheitsrisiko, ist die Frage des Geldes. Da internationale Kreditkarten im Iran auf Grund der diversen Embargos nicht akzeptiert werden können, bleibt zur Bezahlung nur Bargeld. Eine ausreichende Menge Bargeld mitzunehmen, ist allerdings mit entsprechenden Bauchschmerzen verbunden. Aber auch hier findet sich nach einigen Recherchen eine gute Lösung. Es gibt eine iranische Debitkarte für Ausländer, die man per Banküberweisung beladen kann und die überall im Land akzeptiert wird - selbst bei einigen Straßenhändlern. Das formale Prozedere zur Beantragung dieser Karte ist relativ einfach und, da wir unsere Visa bereits haben, geht alles auch recht schnell.
Bleibt nur noch die Frage der Erreichbarkeit. Entgegen verschiedener Behauptungen und Erzählungen gibt es im Iran sehr wohl Internet. Es ist auch nicht vollständig abgeschottet. Aber es wird gefiltert - und zwar wird die Erreichbarkeit bestimmter Dienste insbesondere aus den USA verhindert. Vor allem WhatsApp und Facebook stehen oben auf Blockliste. Das bedeutet aber, dass eine private VPN Verbindung auch aus dem Iran heraus hergestellt werden kann. Damit lässt es sich so surfen und kommunizieren, wie von daheim. Für den Zugang zum Internet gibt es SIM-Karten für die großen Mobilfunkanbieter des Landes auch für Urlauber und größere Hotels bieten darüber hinaus Wlan.
Eine Woche vor Abfahrt finden noch ein paar Besorgungen und Umbauten an Rony statt, um den diversen Erfahrungen aus der letztjährigen Afrikaexpedition Rechnung zu tragen. Und kurz vor Abfahrt wird Rony dann nochmal von zwei Werkstätten auf Herz und Nieren geprüft. Alles in Ordnung und bereit zur Abfahrt.
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