Freitag, 22. Oktober 2021
Für heute gönne ich mir einen Ruhetag. Aber am Abend gehen wir in ein besonderes Restaurant, dem Ons Hoisie (unser Häuschen), das Teil der Geschichte von Franks Familie ist, zum Abendessen.
Samstag, 23. Oktober 2021
Damit Frank bei all seiner anstrengenden Arbeit unter der Woche auch mal ein wenig Ablenkung bekommt, haben wir beide fürs Wochenende einen kleinen Ausflug nach Norden geplant. Auf mein vorsichtiges Drängen hin, fragt Frank eine Freundin von sich, ob sie nicht auch mit will. Sie sagt zu. Und Frank freut sich sichtlich darüber. Am Vormittag besorgen wir noch Proviant und brechen gegen Mittag mit Rony auf. Die Fahrt führt über Citrusdal und Clanwilliam entlang des im Clanwilliams Damm aufgestauten Olifantsriver in die Cederberg Mountains. Auf dem Weg fahren wir an einigen Obstplantagen vorbei. Zunächst können wir uns noch keinen Reim auf die Fruchtsorten machen. Da die Bäumchen keine erkennbaren Früchte tragen, ist die Art schwer auszumachen. Eine genauere Internetrecherche anhand der Blütenstände bestätigt dann aber, dass es sich um Mangobäume handelt.
In der Nähe des Clanwilliams Damm biegen wir von der Asphaltstraße ab und fahren etwas das Ufer des Stausees entlang. Es ist eine sehr hügelige, wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Landschaft. Schließlich kommen wir über Schleichwege unserem Zielort immer näher. Wir überqueren eine Bergkuppe und sehen im Tal das Städtchen Clanwilliams liegen. Wir können den ursprünglichen Dorfkern gut erkennen und das gewaltige Shantitown, das sich regelrecht um die Stadt gelegt hat und sich wie ein Krebsgeschwür tief in die wunderschöne Landschaft hineinfrisst. Aber leider nicht nur das. Dort und auf allen angrenzenden Flächen stapelt sich der achtlos weggeworfene Müll. Und der Wind trägt ihn weiter in die Landschaft hinein. Die Abwässer fließen ungeklärt in die Landschaft und werden typisch Schwarzafrika einfach sich selbst überlassen. Angesichts des nahe gelegenen Trinkwasserspeichers des Clanwilliams Damm eine frevelhafte Nachlässigkeit und gleichzeitig ein weiteres Monument für die beinahe allumfassende Unfähigkeit der heutigen, afrikanischen Behörden. Deren Posten werden quasi per Gesetz mit Schwarzen besetzt, und sind auch auf dem Land inzwischen fest in den Händen von Familien und Clans. Wir alle drei sind über die sichtbare Entwicklung erschüttert, denn wir kennen noch den ursprünglichen Ort ohne Shantitown, wie er noch vor sechs oder sieben Jahren war.
Über eine zum Glück einsame Piste durch die Cederberg Mountains erreichen wir schließlich unsere Unterkunft in der Cederberg Wilderness Area.
Sonntag, 24. Oktober 2021
Nach einem sehr ausführlichen Brunch machen wir uns mit Rony auf in die Wildnis. Wir haben vom Besitzer der Farm dazu eine Sondergenehmigung bekommen. Nachdem wir eine andere Farm durchquert haben, erreichen wir das Wilderness Gebiet. Jetzt beginnt ein tolles Offroad- oder 4 x 4-Abenteuer. Wir fahren langsam über Stock und Stein, vorbei an nahen Büschen, durchqueren kleine Bachläufe, aber immer einem großen Felsabbruch entgegen. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön und die Vegetation unglaublich abwechslungsreich. Einige der Pflanzen blühen zur Zeit. Immer wieder steigen wir aus, um uns die Blüten aus der Nähe anzusehen oder einfach die Gegend zu genießen. Beiderseits der Spur kratzen die Gräser und Büsche am Auto. Auch auf dem Mittelrücken zwischen den beiden Spuren wächst Gras. Ein deutliches Zeichen, dass hier schon länger kein Auto mehr gefahren ist. Zweimal wird die Spur so eng, dass einer von uns aussteigen und den Fahrer dirigieren muss. Ja, super, das ist nochmal ein cooles Offroad-Abenteuer.
Schließlich kommen wir an unserem Ziel, dem Felsabbruch, an. Wir erkunden die dichte Vegetation unterhalb unserer Position und sehen in den Felswänden gegenüber auch Höhlen. Die könnten von Leoparden bewohnt sein. Leider wären die Höhlen für uns nicht ohne Hilfsmittel erreichbar. Unterhalb von unserer Position sehen wir auch den angekündigten Flusslauf. Frank und Daneska gehen dort schwimmen und entdecken vom Fluss aus eine große Höhle, die den Spuren nach zu urteilen, früher von Menschen bewohnt wurde.
Unser Rückweg ist nicht weniger abenteuerlich. Am Abend machen wir ein leckeres Braai. Der Sonnenuntergang in dieser Landschaft ist wunderschön. Eigentlich müssten wir jetzt zurückfahren, denn morgen beginnt wieder eine neue Arbeitswoche. Aber wir möchten den Abend mit seinem prächtigen Sternenhimmel unbedingt noch hier genießen und beschließen lieber morgen früh zu starten.
Montag, 25. Oktober 2021
Es ist 4 Uhr morgens. Alles ist gepackt, und wir machen uns auf die nächtliche Rückfahrt nach Kapstadt. Die Fahrt verläuft dank des sehr geringen Verkehrs sehr ruhig. Trotzdem bin ich froh, dass Frank als Beifahrer mitaufpasst. Kurz bevor wir Kapstadt erreichen, geht es vorbei an den gewaltigen Müllbergen der Stadt. Nachdem die inzwischen voll sind, wird versucht, sie zu zudecken und zu bepflanzen. Der neue Deponieabschnitt frisst sich weit nach Norden in die bisher noch unberührte Natur. Weswegen eine Deponie dieser Größe so nahe an der Küste gebaut wurde, lässt Böses erahnen.
Wir kommen wie geplant daheim an. Ich übergebe Frank mein Carnet de Passage, damit er den Rücktransport von Rony beim Zoll anmelden und vorbereiten kann. Ich packe derweil kräftig um. Vom Auto in meine Reisetasche und umgekehrt. Je nachdem, was ich in den nächsten Tagen noch benötige. Am Ende sind Rony und meine Reisetasche wieder fertig gepackt, fast wie zu Beginn unserer Reise. Dann geht es mit Rony zum Tanken und zu einer Autowäsche. Rony bekommt nochmal das ganz große Verwöhnprogramm. Nicht nur eine manuelle Außenwäsche, sondern vor allem auch nochmal eine gründliche Innenreinigung.
Gegen Mittag mache ich mich noch einmal auf zum Kap der Guten Hoffnung. Aber nicht, ohne vorher den Pinguinen in Boulders Beach bei Simon's Town einen ganz kurzen Besuch abzustatten. Zu dieser Jahreszeit ist die Pinguindichte denkbar niedrig, und so sehe ich keinen. Im Cape of Good Hope Nationalpark befahre ich zunächst den Circular Drive und sehe dort neben einer kleinen Gruppe von Straußen vor allem weiße und hellbeige Proteas und Ericas. Ganz an der Atlantikküste gibt es einen kleinen Aussichtspunkt auf den geschichteten Felsen. Es ist sehr windig, aber die Aussicht auf das Meer und die Landschaft wunderbar. Auf einem Nachbarfelsen in vielleicht fünfzig Metern Entfernung sitzt ein großes Pavianmännchen regungslos an den Felsen gelehnt. Zunächst registriere ich ihn gar nicht. Erst auf dem Rückweg erkenne ich die Silhouette und die Gefahr. Zum Glück ist das Tier friedlich und macht keinerlei Anstalten, sich von seinem Aussichtspunkt weg zu bewegen.
Nach Vollendung des Circular Drives geht es zunächst zu Diaz Point und anschließend zur Buffels Bay auf der Seite des Indischen Ozeans. Aufgrund des Windes sind die Wellen groß, und so wird das Beobachten definitiv nicht langweilig. Überall auf der Wasseroberfläche zeigen sich kleine weiße Schaumkronen. Schiffe sind allerdings nicht zu sehen. Schließlich komme ich recht spät am eigentlichen Kap der Guten Hoffnung an. Für eine Wanderung auf die berühmte Klippe ist heute leider keine Zeit mehr. Also stehe ich am Atlantikufer und schaue zu, wie die Wellen gegen die Felsenküste laufen und die niedrigen, küstennahen Felsen über- und umspülen. Auch den Vögeln zuzuschauen, macht Spaß. Sie machen akrobatische Flugmanöver und können sich teilweise ohne einen Flügelschlag für lange Zeit in der Luft halten.
Dienstag, 26. Oktober 2021
Für heute habe ich mir den Kirstenbosch Botanischen Garten von Kapstadt vorgenommen. Ich halte ihn für den schönsten botanischen Garten der Welt. Er ist perfekt gelegen. Am Fuße und an der östlichen Flanke des Tafelberges gelegen, beherbergt er eine große Fülle an Arten der einzigartigen Pflanzenwelt, die es nur hier in der südafrikanischen Kapregion gibt. Insbesondere Fynbos, Proteas, Silberbäume und Erikas. Zudem wird er von einer Vielzahl von wilden Tieren und Vögeln bewohnt. Der Garten ist 36 Hektar groß und geht direkt in die wilde Vegetation des Tafelberges über. Sein terrassenartiger Aufbau, bei dem man übrigens die einzelnen Terrassen nicht wirklich wahrnimmt, vergrößert trotz der großen Rasenflächen visuell die wahrgenommene Größe immens. Im Sommer finden hier auch große Konzerte statt.
Ich steige die einzelnen Ebenen ganz hinauf bis zum Startpunkt des Skeleton Gorge Wanderweges, von dem aus man den Tafelberg besteigen kann. Darauf verzichte ich allerdings. Überall auf dem Weg und im Gelände laden Sitzbänke zum Verweilen ein. Davon mache ich heute ausführlich Gebrauch und komme mal wieder zum ausführlichen Nachdenken. Der Blick hinüber zur Universität und insbesondere über das südöstliche Kapstadt war allein den Aufstieg schon wert. Wenn man ganz still sitzt, kann man wunderbar die vielen verschiedenen Vogelarten und Wildtiere beobachten.
Als ich bei Frank ankomme, beginnt wieder einmal, aufgrund von Kapazitätsengpässen bei der Stromherstellung, Stage 2 Loadshedding.
Mittwoch, 27. Oktober 2021
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Verladung von Rony für seine lange Heimreise nach Bremerhaven. Frank, Rony und ich fahren kurz nach acht Uhr auf das Containerdepot etwas nördlich von Kapstadt. Dort ist tatsächlich bereits ein 20 Zoll Container für Rony bereitgestellt. Auch die Kollegin vom Agenten ist bereits vor Ort. Aber der Inspektor vom Zoll ist noch nicht aufgetaucht. Auch zum vereinbarten Termin um neun Uhr taucht er noch nicht auf. Nach einigen Telefonaten erscheint er endlich um halb zehn. Er kontrolliert die Fahrgestellnummer, wirft einen kurzen Blick in den Wagen und gibt grünes Licht für die Verladung.
Frank fährt Rony ganz langsam in den Container. Drei Mitarbeiter des C0ntainerdepots helfen beim Einweisen. Dann klettert Frank durch den Wagen und die Heckklappe aus dem Auto. Dann wird Rony mit Transportbändern und Radkeilen im Container sicher fixiert. Der Mitarbeiter des Zolls hat keine Lust, bis zum Versiegeln des Containers zu warten und bittet uns, ihm ein Photo des versiegelten Containers und die Daten des Siegels zu schicken. Nach gut einer Stunde ist alles fertig, und wir können die Containertüren schließen. Jetzt werde ich meinen Rony erst in knapp vier Wochen in Bremerhaven wieder sehen. Unter den wachsamen Augen der Agentin bringt Frank das Siegel an, und alles wird noch sauber dokumentiert. Am Nachmittag wird der Container auf einen Lastwagen verladen und zum Containerterminal des Hafens von Kapstadt gebracht.
Noch ist das Schiff aus Port Elizabeth nicht eingetroffen. Heute wurde auf Stage 4 Loadshedding erhöht. Das bedeutet, nun wird der Strom dreimal täglich für zweieinhalb Stunden abgeschaltet.
Donnerstag, 28. Oktober 2021
Aufgrund von regionalen Wahlen am Montag, ist der Montag zum gesetzlich arbeitsfreien Tag erklärt worden. Dadurch wird das kommende Wochenende zu einem langen. Ohne meinen Rony bin ich nun auf einen Fahrer angewiesen. Der holt mich um kurz vor sieben Uhr ab. Die Fahrt geht in die Innenstadt von Kapstadt zum Zahnarzt. Wir kommen dort deutlich zu früh an, aber in Kapstadt kann der Verkehr tückisch sein, und es kann sehr wohl passieren, dass die Staus sehr lange dauern. Zumal das kommende Wochenende eben ein langes ist. Mein Termin ist um acht Uhr. Der Zahnarzt ist ein Spezialist. Er wurde mir von Andreas empfohlen. Er war viele Jahre der Präsident der zahnärztlichen Vereinigung für prostetische Zahnkunde in Südafrika.
Nach dem Termin laufe ich nur wenige Meter und komme an einem Friseurladen vorbei. Kurzentschlossen lasse ich mir die Haare schneiden. Mein Fahrer hat noch einen Termin zum Reifenwechsel, und wir treffen uns dort. Während der Wartezeit kommt es zwischen uns zu einer langen Konversation über Afrika und die wirklichen Probleme des Kontinent. Und da fallen auch von seiner Seite die Begriffe Überbevölkerung, Bevölkerungswachstum und fehlende Bildung. Er kommt aus Zimbabwe und hatte seinerzeit das damals noch hervorragende zimbabwische Schulsystem britischer Prägung erfahren.
Dann geht's zu Franks Büro. Und schon wieder schlägt das Loadshedding zu. Ich fahre mit dem alten Cruiser zu seiner Wohnung. Diesen Landcruiser mit einem schweren Offroad-Campingtrailer hatte ich schon 2008 auf einer abenteuerlichen Fahrt ins Okawango Delta in Botswana gefahren. Damals musste ich nach einem sehr langen Fahrtag am nächsten Mittag an einer Polizeikontrolle anhalten. Unser Konvoi wurde damals nach einer kurzen Prüfung der Dokumente durchgelassen. Circa 20 Kilometer danach ging bei dem Landcruiser ohne Vorwarnung der Motor aus. Die Anzeigen im Armaturenbrett und auch der speziell eingebaute Überwachungscomputer zeigten nichts an. Ein erneutes Anlassen war nicht möglich. Ich funkte sofort die anderen Mitglieder des Konvois an, aber die reagierten nicht. Beim Öffnen der Motorhaube war relativ schnell klar, dass der Motor überhitzt war. Ich versuchte immer wieder mit dem Funkgerät die Kollegen zu erreichen. Leider ohne Erfolg. Anders als der Motor war der Kühler nicht heiß und ich konnte nach circa einer Stunde den Kühler öffnen. Beim Einfüllen von etwas Wasser, lief dieses direkt unter dem Motor wieder aus. Damit konnte ich die Ursache des Fehlers einkreisen. Der Kühlwasserschlauch war gerissen, und der Motor wurde nicht mehr ausreichend gekühlt. Dummerweise hatte sich dadurch der Motor festgefressen. An eine Weiterfahrt war absolut nicht mehr zu denken. Und ich stand irgendwo einhundertfünfzig Kilometer von unserem Ziel entfernt und etwa zwanzig Kilometer von der nächsten Ansiedlung weg im botswanischen Busch.
Nach jenem Urlaub wurde der Motor des Wagens generalüberholt, nicht ausgetauscht. Inzwischen hat er über 440.000 km auf dem Tacho.
Freitag, 29. Oktober 2021
Ruhetag zum Weiterschreiben meines Blogs.
Samstag, 30. Oktober 2021
Am Vormittag unternehmen Frank und ich einen Ausflug zu einem Motorcross-Rennen. Eigentlich ist es nicht ein Rennen, sondern viele Rennen, bei denen jeweils verschiedene Klassen von ganz klein bis ganz groß fahren. Dort treffen wir Daneskas Familie. Ihr jüngerer Bruder fährt nach einer langen Corona-Pause wieder bei dem Rennen mit. Die Sprünge über die Schanzen sind spektakulär.
Im Anschluss machen wir uns mit dem alten Landcruiser nach Atlantis im Norden von Kapstadt auf. Dieses Schutzgebiet wird von weißen Sanddünen dominiert. Der Sand ist in der Sonne wirklich strahlend weiß. Die Dünen sind zum Teilen mit Fynbos bewachsen. Auf definierten Wegen darf man mit dem Wagen die Dünen befahren. Eine ideale Gelegenheit, das Überqueren der Dünen und das Fahren mit Schaltgetriebe im Sand zu trainieren. Frank und mir macht es wirklich richtig Spaß. Und weil wir recht abenteuerlich drauf sind, fahren wir eine Abzweigung. Nach kurzer Zeit ist der Weg recht eingewachsen, und wir können nur noch geradeaus fahren. Ein Umkehren ist hier nicht möglich. Und so fahren wir weiter und entfernen uns immer weiter vom Parkeingang. Wir vergewissern uns auf einer Karte und sehen, dass wir auf dieser Route das gesamte Gelände umkreisen müssen. Wir überschlagen die notwendige Zeit und entscheiden, dass das zu lange dauert. Laut Karte soll demnächst ein Abzweig kommen, der uns querfeldein wieder in die richtige Richtung bringen soll. Der Pfad ist schon lange nicht mehr befahren worden und stellt uns stellenweise fahrtechnisch vor große Herausforderungen. Aber das Überqueren der Dünen macht Spaß und klappt trotz manueller Schaltung sehr gut.
Eine steile Stelle müssen wir dreimal versuchen, weil wir aufgrund einer engen Kurve kurz vor dem Anstieg nur wenig Schwung holen können. Wir rollen weit zurück, können ausreichend Schwung holen, rattern durch die Kurve und können einiges an Schwung behalten und schaffen so die schwierige Stelle. Schließlich kommen wir über eine weitere intensive Dünenfahrt wieder am Eingang zum Park an.
Heute Abend sind Frank und ich von Daneska und ihren Brüdern zum Pizza-Braai eingeladen. Einige Freunde von Frank sind da, die ich noch von meinem damaligen Pfadfinderunterricht und den diversen Schulbasaren her kenne. Heute um 19:30 Uhr wurde Ronys Container auf das inzwischen eingetroffene Containerschiff Santa Ursula verladen.
Sonntag, 31. Oktober 2021
Wir beide arbeiten etwas am frühen Morgen und machen uns gegen 10:30 Uhr von Franks Wohnung auf in Richtung Oranjezicht Market neben der Kapstadt Waterfront. Auf der Fahrt vorbei am Hafen sehen wir die Santa Ursula am Peer. Am Ziel angekommen, treffen wir Daneska und machen uns auf die Suche nach einem leckeren Frühstücksbrunch. Und der ist auf dem Markt tatsächlich super lecker, und vor allem ist für jeden etwas dabei.
Dann machen wir uns auf zunächst in Richtung Camps Bay, vorbei an den Twelve Apostels, weiter nach Hout Bay und über den Chapmans Peak Drive. Die Strecke führt relativ nahe am Meer entlang und erlaubt an vielen Stellen kurze Pausen zum Bewundern der Küstenlandschaft. Schließlich erreichen wir Kommetjie und fahren zum dortigen Slangkop Lighthouse. Die Gegend legt einen ausgiebigen Strandspaziergang regelrecht nahe.
Wir fahren weiter nach Simon's Town, vorbei an drei Ubooten der südafrikanischen Marine. Von denen sind unglaubliche Null derzeit einsatzbereit. Das erinnert ein wenig an die Bunderwehr. Wir besuchen die Pinguine von Boulders Beach. Naja, wir sehen in der Ferne eine Gruppe von drei Pinguinen und beobachten ansonsten das Meer von den großen Sandsteinklippen aus.
Zum Abendessen fahren wir wieder zurück nach Kapstadt zum The Lawns at the Roundhouse zwischen Camps Bay und Clifton. Das Restaurant hat erst vor kurzem wieder geöffnet und ist völlig überfüllt. Wir drei bekommen dennoch einen Platz und genießen ein sehr leckeres Abendmahl, natürlich mit Dessert. Während des Essens erleben wir den Sonnenuntergang. Da es bereits dunkel geworden ist, brechen wir zum Signal Hill auf. Dort können wir das nächtliche, beleuchtete Kapstadt vor der idyllischen Kulisse des Tafelberges von oben bewundern. Dabei beobachten wir zufällig das Ablegen und Auslaufen der Santa Ursula mit meinem Rony. Ich kann sie dank ihrer Positionslichter noch bis Robben Island verfolgen.
Montag, 01. November 2021
Aufgrund der Bezirkswahlen ist heute ein Feiertag. Es regnet den ganzen Tag leicht. Frank arbeitet für seine Firma, und ich schreibe an meinem Blog weiter. Am Nachmittag fahren wir zu Daneskas Eltern. Sie haben uns zum Kuchen- und Abendessen eingeladen. Das Essen ist wieder mal sehr lecker und die sich entspinnenden Gespräche über Politik und die Zukunft Afrikas wirklich interessant.
Dienstag, 02. November 2021
Ich bringe den alten Landcruiser zur intensiven Autowäsche. Ich tanke ihn komplett auf und geh dann noch bei Woolworth zum Einkaufen. Dann geht es zur Talstation der Seilbahn auf den Tafelberg. Ich finde noch einen guten Parkplatz und mache mich dann an den Aufstieg auf den Tafelberg über die Platteklif Gorge. Es wird zwar abgeraten, diese Strecke alleine zu gehen, aber ich kenne den Pfad bereits und treffe auf dem Weg nach oben auch einige andere Wanderer. Hier zu leben und nach Feierabend mit dem Hund mal schnell den Tafelberg zu besteigen, muss schon genial sein. Jedenfalls treffe ich mindestens drei solche einheimischen Personen. Ich brauche dieses Mal nur 01:45 Stunden und bin - ehrlich gesagt - stolz drauf. Es ist relativ kühl und es kommt ein leichter kühlender Wind vom Gipfel. Der Aufstieg ist anstrengend und streckenweise sehr steil, aber erlaubt immer wieder faszinierende Aussichten. Auch die Vegetation ist interessant zu betrachten und zu vergleichen. Zweimal treffe ich sogar Klippschliefer auf meinem Weg nach oben. Auf dem Plateau des Tafelbergs ist es leider dicht bewölkt, und die Sicht ins Tal ist nicht vorhanden. Deswegen bleibe ich nicht lange oben und fahre mit der Seilbahn wieder runter. Auch während der Fahrt nach unten bleibt die Gondel lange in den Wolken. Meine Höhenangst ist diesmal wieder kein Problem und das, obwohl die Gondel gedreht wird und vier der Fenster wegen Covid-19 offen sind. Es scheint, dass durch die Anstrengung des Aufstieges die Höhenangst irgendwie in den Hintergrund tritt.
Mittwoch, 03. November 2021
Ich fahre am Nachmittag nochmal in den Botanischen Garten und genieße die Blütenvielfalt. Jetzt im Sommer scheint die Sonne bis in den späten Nachmittag über den Tafelberg und beleuchtet den Garten. Am frühen Abend gehe ich an den Bloubergstrand, jenseits der Tafelbucht und gegenüber des Tafelberges, um den Berg im Abendlicht zu sehen. Aber leider ist die Sicht heute sehr dürftig, weil der Wind zu viel Sand aufwirbelt. Zum Abendessen lade ich Daneska und Frank im Restaurant des Weinguts "Durbanville Hills Winery" ein. Dort, wo im Juni alles begonnen hat.
Donnerstag, 04. November 2021
Heute ist nur noch Packen angesagt. Mein Flug startet pünktlich um 18:20 Uhr wieder in Richtung Frankfurt.
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