Zurück nach Botswana ...

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Visitenkarten von Schulen in Sambia ...
Eine der in Sambia typischen Visitenkarten von Schulen.

Mittwoch, 28. Juli 2021
Heute verlasse ich also fristgerecht, vor Ablauf meines Visums, Sambia wieder in Richtung Botswana. Ich fahre über die große neu gebaute Brücke am Grenzübergang Kasungula. Der Grenzübertritt selbst ist relativ unproblematisch. Es ist fast nichts los. Zunächst geht es mit dem Auto durch das obligatorische große Desinfektionsbad und zum Schuhe desinfizieren. Dann wird in einem ersten Gebäude der Corona-PCR-Test geprüft. Dann schickt man mich in ein Gebäude am anderen Ende des eingezäunten Geländes der Grenzstation. Dort wird ein kostenloser Corona-Schnelltest gemacht. Nach einer Wartezeit ist auch er negativ. Und so kann ich den eigentlichen Grenzübertritt angehen. Dieser findet in einem großen Gebäude statt, in dem die Grenzpolizei von Sambia für die Ausreise, die Grenzpolizei von Botswana für die Einreise und beide Zolleinheiten untergebracht sind. Eher untypisch für Afrika, ist das Gebäude großzügig dimensioniert und gut beschriftet, und folgt die Anordnung der Stationen dem definierten Prozess. Wir sind nur zwei Grenzgänger im gesamten Gebäude heute Vormittag. Es läuft alles recht gut und ohne Hektik. Alle Beamten sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Brücke über den Sambesi.
Die neue Brücke bei Kazungula über den Sambesi.

Der Kollege vom sambischen Zoll geht mit mir zunächst nach draußen, um die Fahrgestellnummer am Auto nachzusehen. Alles in Ordnung. Drinnen zögert er beim Carnet de Passage etwas. Als ich ihm Hilfe anbiete, ist er sichtlich erleichtert. Es geht alles gut. Auch seine botswanische Kollegin kennt sich mit dem Carnet nicht aus und lässt sich ebenfalls sehr gerne helfen. So ist das Dokument dieses Mal also kein Problem. Und nach derzeitigem Plan ist es - dank der Zollunion von Südafrika, Namibia und Botswana - auch das letzte Mal, dass ich es vor der Verschiffung nochmal brauche. Der gesamte Grenzübertritt dauert eine gute Stunde.

Der Sambesi.
Mit 2574 km ist der Sambesi der viertlängste Fluss in Afrika und der größte afrikanische Strom, der in den Indischen Ozean mündet. Sein Einzugsgebiet bildet das viertgrößte Flusssystem in Afrika und umfasst 1,3 Millionen km².

Ich tanke das erste mal wieder Diesel 50 (mit 50 ppm Schwefel) in Kazungula, nur einen guten Kilometer hinter der Grenze. Und sogar die Kreditkartenmaschine funktioniert. Ich tanke also voll und besorge Trinkwasser (30 l) für die nächsten zwei Wochen. Im benachbarten Kasane besorge ich noch Bargeld für die Eintrittsgebühren der Nationalparks, die hier immer nur Bar bezahlt werden können.

Schild "Tierkorridor" ...
Bei uns unvorstellbar: ein Gebiet bewusst ohne jegliche Zäune um Wanderungen von Wildtieren im großen Stil zuzulassen.

 

Donnerstag, 29. Juli 2021
Ein Tag voller Administration. Weitere Planungen, einige Änderungen und neue Buchungen. Und dann ist mal dringend wieder die Buchhaltung fällig. Ich schreibe meinen Werkstätten in Deutschland und Österreich und berichte vom erfolgreichen Austausch des Stoßdämpfers.

Straßenbild in Kasama.
Straßenbild in Kasane, das etwa 10.000 Einwohner hat.

 

Freitag, 30. Juli 2021
Die Regeln haben sich gerade eben schon wieder verändert. Und zwar für die Einreise nach Namibia. Der Corona-Test durfte bisher maximal 7 Tage alt sein. Das ist jetzt geändert und so darf er nicht älter als 72 Stunden sein. Das stellt mich vor ein größeres Problem, weil in der Grenzgegend von Botswana wohl keine Testmöglichkeiten bestehen. Eventuell muss ich die Reiseroute adaptieren und umbuchen. Ich schreibe meine Übernachtungsstelle an und frage bezüglich Testmöglichkeiten in der Umgebung. Gleichzeitig mit diesen Änderungen wurde auch die Fortbewegung in Namibia für Touristen über die definierten Regionalgrenzen hinweg ohne Einschränkungen möglich gemacht.

Wanddekoration
Invasion der Eidechsen ... eine coole Wanddekoration

Insbesondere der Kgalagadi Transfrontier Park im Ländereck von Botswana, Südafrika und Namibia bereitet mir Kopfzerbrechen. Derzeit muss die Ausfahrt aus dem Park am selben Gate erfolgen wie die Einfahrt. Denn noch sind dort die Grenzen nicht offen, und die Corona-Regeln erschweren auch innerhalb des Parks alles. Außerdem ist er bereits sehr stark ausgebucht, vor allem von Südafrikanern, und es macht Probleme noch Plätze zu bekommen. Ich möchte aber unbedingt in den botswanischen Teil des Parks. Das werde ich wohl in ein paar Tagen in Maun direkt beim zuständigen Ministerium klären müssen.

 

Schreiseeadler
Ein erfolgreicher Schreiseeadler, der einen großen welsartigen Fisch gefangen hat.

Samstag, 31. Juli 2021
Nach dem Frühstück unternehme ich nochmal eine private Bootstour mit Isaac. Wir sehen vor allem sehr viele Vögel aus nächster Nähe. Zum Beispiel zwei Waffenkiebitze, die einen erfolgreichen Schreiseeadler attackieren, der ihrem Nest zu nahe gekommen ist. Wir fahren weit in den Park hinein, weiter als jemals zuvor. Wir passieren die Chobe Lodge, die innerhalb des Parks direkt am Fluss gelegen ist. Auch dort ist derzeit sehr wenig los. Ich kann ein paar schöne Bilder von Krokodilen, Waranen und Blüten von Seerosengewächsen machen. Am Ende sehen wir sogar einen Malachite Kingfisher, brütende African Skimmer und zwei früh zurückgekehrte Bee Eater. Letztere leider nur im ungünstigen Gegenlicht.

Eine Attacke der Waffenkiebitze.
Zwei Waffenkiebitze attackieren mutig den erfolgreichen, weiblichen Schreiseeadler, weil sie ihrem Nest zu nahe gekommen ist.
Abzug des erfolgreichen Jägers.
Aber dann wird es der Schreiseeadlerdame zu bunt und sie sucht sich mit ihrer schweren Beute ein ruhigeres Plätzchen.
Ein Graufischer.
Ein Graufischer auf seiner Aussichtsplattform direkt über dem Fluss.
Graufischer bei der Jagd.
Ein Graufischer bei der Jagd. Kurz vor seinem senkrechten und spektakulären Sturz ins Wasser steht er wie ein Hubschrauber in der Luft.
Seidenreiher nach erfolgreicher Jagd.
Ein Seidenreiher nach erfolgreicher Jagd. Fast hat er sich an dem Fisch übernommen.
Afrikanische Schlangenhalsvogel beim Abheben.
Beinahe theatralische Abflugsequenz eines afrikanischen Schlangenhalsvogels mit entsprechend viel Wasserspritzern.
Wasserböcke und Impalas.
Wasserböcke mit einer Impalaherde im Hintergrund auf einer der zahlreichen Flussinseln.
Nimmersattstorch.
Ein Nimmersattstorch auf Futtersuche.
Flusspferdfamilie.
Eine Familie von Flusspferden beim Ansturm auf den Chobe-Fluss ...
Flusspferdfamilie bei der Wasserung.
... und bei der Wasserung.
Primatenart.
Das Familienleben dieser Makaken könnte so friedlich und gemütlich sein ...
Primatenart.
... wenn da nicht immer wieder die Spiele der Teenager etwas aus dem Ruder laufen würden.
Krokodil am Flussufer.
Ein Nilkrokodil etwa in meinem Alter. Es erscheint wie ein Monster aus der Urzeit. 
Auge des Krokodils.
Auf Tuchfühlung - fast wie bei Jurassic Park.
Wasserlilie.
Die Blüte einer Art der Seerosengewächse.
Braunmantel-Scherenschnabel.
Ein Braunmantel-Scherenschnabel (African Skimmer). Der untere Teil ihres Schnabels ist länger als der obere. Sie fliegen mit geöffnetem Schnabel knapp über dem Wasser und durchpflügen es förmlich. Dabei schnappen sie nach Fischen und anderen Kleintieren.
Eier des Braunmantel-Scherenschnabel.
Die Gelege der Braunmantel-Scherenschnäbel werden ungünstigerweise direkt im Sand von kleinen Flussinseln gelegt. Das ist für das langfristige Überleben der Art kein besonders günstiger Ort.
Haubenzwergfischer.
Ein farbenprächtiger Haubenzwergfischer (Malachite Kingfisher).
Flusslandschaft am Nachmittag.

 

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